5. Höhere Verantwortung / höherer Einsatz hat Vorrang

 

In dem Wort Verantwortung steckt der Begriff "Wort". Wir sprechen umgangssprachlich auch davon, jemanden das Wort zu geben für das eigene Handeln oder das Wort zu halten. Wir handeln verantwortungsbewusst, wenn wir die Rollen übernehmen, die wir ausfüllen, Verantwortung zu tragen, auch wenn Dinge manchmal nicht so verlaufen, wie man es sich wünscht. Ist das der Fall, dann handeln wir im wahrsten Sinne des Wortes verantwortungsbewusst, ansonsten führt es zu Systemgesetzverletzungen.

Systemgesetze einzuhalten bedarf einer großen Sensibilität. Deshalb ist es uns wichtig, diese Gesetze in die Öffentlichkeit zu tragen, um Konflikte und das damit verbundene Leid zu lösen.

Lesen Sie nun die Beispiele im beruflichen und privaten Umfeld

Ein Beispiel aus dem beruflichen Umfeld

Es gibt Menschen, die mehr Verantwortung übernehmen, als andere. Wenn es z.B. in einem Projekt-Team keine Person gibt, die Verantwortung/Führung übernimmt, dann wirkt sich das auf die Qualität des Projektes aus. Wir haben es bisher immer erlebt, dass bei Teamarbeit eine Person eine höhere Verantwortung übernimmt. Dieser "Teamleader" muss nicht zwingend der Chef sein. Das passiert dann, wenn der Chef seine Rolle als Führungskraft/als Verantwortlicher nicht an- und einnimmt. Also wird zwangsläufig einer in der Hierarchiestufe unter dem Vorgesetzten die Rolle des Verantwortlichen übernehmen, damit das Projekt weiter fortgeführt wird. Nimmt also der "eigentliche" Chef die Rolle nicht ein, wird das ein anderer tun und Systemgesetze verletzen. Die Person handelt in guter Absicht und löst möglicherweise schlechte Gefühle bei dem Rest der Gruppe aus. In diesem Beispiel wird der Chef ausgeschlossen und die Person fühlt sich selbst schlecht, da sie eine Rolle übernimmt, die ihr nicht zusteht. Grundsätzlich gilt, dass jede Gruppierung, sei es ein Team im Unternehmen, eine freizeitliche Organisation, ein Verein, die Familie nach einer Führungsperson strebt. Alle Mitglieder eines Systems möchten wissen, wo es, wie, in welchem Zeitraum hingeht, um Grenzen zu spüren, um gerecht und wertschätzend geführt zu werden.

Ein Beispiel aus dem privaten Umfeld

Trennt sich ein Paar, hat z.B. zwei Kinder und der Vater findet eine neue Lebenspartnerin, dann erleben wir häufig folgendes Szenario: die neue Partnerin will „aufräumen“ und möchte Verantwortung für die Kindererziehung übernehmen, weil sie die ursprüngliche Form ablehnt. Sie entzieht die Verantwortung für die Kindererziehung somit dem leiblichen Vater. Auch hier gilt "Früher vor später" hat Vorrang vor "höherer Verantwortung". Die neue Partnerin missachtet die etablierten Regeln in der alten Familie, führt den Haushalt anders und ignoriert die Art, Feste zu feiern.... Die ersten Konflikte sind vorprogrammiert. Wenn die neue Partnerin das ursprüngliche Familien-System mit der ersten Frau nicht anerkennt, wird automatisch die ersten vier Systemgesetze verletzt. Die „alten“ Familienmitglieder werden versuchen, das neue Familienmitglied aus dem alten System auszugrenzen. Erst wenn das neue Familienmitglied anerkennt, welche Gesetze und Regeln früher vorhanden waren und diese achtet und schätzt, kann sie nach und nach neue Regeln in die Familie einfließen lassen und dafür Verantwortung übernehmen. Es ist eine Frage der inneren Haltung.

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