2. Recht auf Anerkennung
Ohne Anerkennung funktioniert kein System. Hinter der Anerkennung verbergen sich Begriffe und die innere Haltung von Respekt, Dankbarkeit, Wertschätzung und Würdigung. Verlieren wir Respekt voreinander, dann funktioniert keine Beziehung und ein System gerät ins Stocken und kann sogar auseinanderbrechen.
Wussten Sie, dass 90 % der Fusionen, die in Deutschland geschlossen werden, scheitern? Sie kennen sicher auch die Scheidungsraten in Deutschland. 50 % der geschlossenen Ehen werden geschieden. Solange die Partner noch auf der beruflichen wie privaten Ebene miteinander streiten, besteht noch eine Form von Respekt. Deshalb steht dieses Gesetz an zweiter Stelle. Es findet noch kein Ausschluss statt, da die Parteien in irgendeiner Form miteinander kommunizieren, auch wenn sie miteinander streiten.
Hier folgen nun Beispiele aus dem beruflichen und privaten Umfeld.
Ein Beispiel aus dem beruflichen Umfeld
Während unserer Arbeit mit Unternehmen stellen wir immer wieder fest, wie schwer sich Führungskräfte - und da meinen wir Führungskräfte in jeglicher Hierarchieebene - tun, ihren Mitarbeiter und Kollegen Anerkennung zu geben. Sie glauben, dass ein zuviel an Anerkennung, die Motivation der Arbeitnehmer reduzieren würde. Wenn wir das beleuchten, stellt sich heraus, dass die Führungskräfte sich selbst keine Anerkennung geben können und meinen, dass es andere Menschen in ihrem Umfeld auch nicht bräuchten. Tatsächlich verbessert sich die Beziehung, wenn sich alle Beteiligten untereinander wertschätzend verhalten.
Ein Beispiel aus dem privaten Umfeld
Unsere Erfahrung lehrt uns, dass in jeder Familie mindestens ein Mitglied lebt, mit dem die anderen Angehörigen ein Anerkennungsthema haben. Sie kennen vielleicht selbst eine ähnliche Situation: Sie kommen mit einem bestimmten Familienmitglied zusammen. Sie können dieser Person weder Anerkennung aussprechen, noch geben. Jedes Wort, jede Tat, die in diese Richtung gehen, würde Ihnen den Hals zuschnüren, würde Ihnen als ein „Zuviel des Guten“ vorkommen. Es sei schon einmal vorausgeschickt, dass jegliche, wahrhaftige Anerkennung in Wort und Tat, das eigene Gefühlskonto füllt. Will sagen: Wenn ich einem für mich schwierigen Menschen Anerkennung zeige, dann schenke ich mir selbst in diesem Moment Anerkennung.